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Kreativität ist flüssig

September ist da und der Maler Henri de Toulouse-Lautrec sagt:

"Der Herbst ist der Frühling des Winters".
Im Frühling wird neu geboren, im Herbst wird geerntet.

Nun, ich wollte eigentlich fleissig Bilder ernten und Ihnen heute meine neue Serie In The Desert vorstellen, aber aufgrund von stürmischer Aussaat verzögert sich der Bild-Ertrag.
Neue Bilder sind schon am Sprießen, haben aber noch keine Vollreife erlangt. Und Bilder, die ich in der Vergangenheit zu früh gepflückt habe, wurden früher oder später wieder übermalt.

Ein neues Bild fängt nie mit einem angestrebten Resultat an.
Der Prozess des Werdens, der Fluss, die Entstehung ist das Finden eines jeden Werkes.
Das Vorhaben, es zu schaffen, eine Einheit auf der Leinwand zu kreieren, ist die Herausforderung bei jedem neuen Bild.
Die große Aufgabe ist es immer wieder bis zur Vollendung zu komponieren bis es rund ist und steht. Die Resultate hängen dann zum Beispiel in Ihrem Zuhause oder in Ausstellungen und inspirieren den Betrachter, aber für mich als Künstlerin sind die fertigen Bilder tatsächlich zweitrangig.

Mein Schleusentor zur Kreativität steht immer offen. Ich liebe Farbe, ich liebe die Textur der Zeichentusche in Verbindung mit dem Wasser und Ideen kommen stets leichten Fusses. Ich arbeite immer an vielen Bildern gleichzeitig, weil da soviel freigesetzt wird, dass ich es verteilen muss.

Bei der ganzen Euphorie muss ich aber auch in der Mitte bleiben und die Kreativität beharrlich in eine Bahn lenken. Je länger ich das hinausschiebe bzw. je öfter ich die Richtung wechsle, desto länger brauche ich, um ein Bild zu beenden. Es bringt natürlich einen Heidespaß, zu experimentieren, aber wirklich zufriedenstellend ist die Arbeit nur, wenn der Weg klar ist.
Die Balance zwischen offenem Spielen und Treue zur Linie machen ein Bild erst erwachsen.

Kreativität ist flüssig. Sie fließt unaufhörlich. Sie ist immer da und wartet darauf, dass wir uns mit ihr verbinden, um zu entdecken und zu schaffen. Zugang zu ihr bekommt jeder auf seine eigene Weise.

Erst spielt man (es gibt nichts vergebenderes als eine weiße Leinwand) und dann macht man sich an die Arbeit, wird kritisch, fängt an zu lenken, zu kanalisieren. Diese Arbeit ist anstrengend und fordert die ganze Kraft und Konzentration, denn man muss ständig hin- und herschalten zwischen der rechten Gehirnhälfte und der linken. Erst in der Verbindung beider Gehirnhälften wird es eine Einheit, wenn beide zusammenarbeiten und sich ergänzen.

Gelenkte Kreativität ist ein fertiges Bild, der Herbst, die Ernte in der Kunst.


"Das Große kommt nicht allein durch Impuls zustande, sondern ist eine Aneinanderkettung kleiner Dinge, die zu einem Ganzen vereint worden sind." - Vincent van Gogh

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